Mikroplastikfreier Glastransport: Die umweltfreundliche Lösung

Sarah Hummelsberger on 07.11.23 07:47
Sarah Hummelsberger

Ab November 2023 tritt in der EU das Verbot von Mikroplastik sowie von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde, in Kraft. Was das mit dem Glastransport zu tun hat, und welche Möglichkeiten es gibt, der neuen Gesetzeslage gerecht zu werden.

Welche Rolle spielt Mikroplastik beim Glastransport?  

Schematische Darstellung beschriftetBeim Transport von Flachglasscheiben von der Floatglas-Anlage zum glasverarbeitenden Betrieb kann sich durch Adhäsionskräfte und chemische Reaktionen zwischen den Gläsern eine feste Brücke bilden, die das spätere Trennen erschwert oder sogar unmöglich macht. Historisch wurde dieses Problem mit Zwischenlage-Papier gelöst. Heute greift man zu kostengünstigeren Zwischenlagepulvern, die zudem noch das Verkratzen der Rohglasscheiben verhindern. Gängige Glastrennmittel bestehen weitgehend aus Mikroplastik, also Kunststoffpartikel, die kleiner als 5 mm sind.

 

Abbildung 1: Schematische Darstellung eines Glastransportgestells mit Glasscheiben, in denen Glastrennmittel (orangefarbene Kugeln) verwendet wird.

 
Der Weg des Glastrennpulvers durch die Produktion 

Dynamische BürsteJährlich werden weltweit mehrere Tonnen Glastrennmittel pro Floatglas-Anlage verbraucht. Das Trennmittel wird mit den Scheiben ausgeliefert. Nachdem das Glaslagersystem (z.B. der LiSEC ATH, SBL, SBH, SLR,..) die einzelnen Glaslagerplatten getrennt hat, wird ein großer Teil des Trennmittels mit einer statischen oder rotierenden Bürste entfernt. Nach dem Zuschnitt der Glasscheiben auf die LiSEC DSC-A, ESL-RS oder einem anderen Schneidetisch wird der Rest des Glastrennmittels abgewaschen. So gelangt er schlimmstenfalls ins Abwasser und damit in die Umwelt, wo die Kunststoffpartikel über Jahrhunderte verbleiben und in immer kleinere Partikel zerlegt werden. 

 

Abbildung 2: Am Schneidtisch wird ein Großteil des Glastrennmittels durch die dynamische Bürste auf der Unterseite entfernt

 

 

Mikroplastik-freie Alternativen 

Um die Umwelt zu schützen und der neuen Verordnung zu entsprechen, müssen die Hersteller und Importeure von Glasprodukten sicherstellen, dass kein Mikroplastik in die Umwelt gelangt oder dass sie alternative Trennmittel verwenden, die biologisch abbaubar sind. Führende Trennmittel-Hersteller befassen sich daher schon eine Weile mit der Forschung nach plastikfreien Alternativen zu herkömmlichen Zwischenlagepulvern. 
Die neuen Materialien wurden monatelang getestet. Sie basieren auf einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, können mit den auf dem Markt erhältlichen Geräten sowohl verarbeitet als auch entfernt werden und bisher konnten keine negativen Auswirkungen auf die Qualität oder die Verarbeitung des Glases festgestellt werden. 
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, kontaktieren Sie bitte Ihre Lieferanten und fragen Sie nach den neuen Produkten. 

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